Unser „singender Trucker“, Winni Biermann, überraschte am Samstag die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnanlagen der Lebenshilfe mit einem Ständchen. Natürlich ehrenamtlich!
Die Freude war groß, die Überraschung gelungen. Winni Biermann, der Bocholter Tenor und singende Truck-Fahrer, trällerte heute vor den Wohnanlagen der Lebenshilfe an der Werther Straße und an der Dinxperloer Straße ein paar Liedchen. Natürlich mit Abstand und ohne Kontakt. Das Wetter spielte mit, und die Gesichter strahlten mit der Sonne um die Wette.
Nur Andrea Berger, Leiterin der Lebenshilfe Wohnen gGmbH, war eingeweiht. Sie hatte den Kontakt zu Winni Biermann aufgenommen und mit ihm besprochen, ob und wie er vielleicht ein „Corona-Ständchen“ für die Bewohnerinnen und Bewohner ermöglichen könnte. Und Winni hatte sofort zugesagt.
Lieder, die ankamen
Viele Lieder aus seinem Repertoire gab Winni zum Besten. Und natürlich durfte „Das Lied von der Aa“ auch nicht fehlen. Es wurde mitgewippt und immer wieder freundlich zugewinkt. Dazwischen suchte Winni auch immer wieder kurz den Dialog zu seinen Zuhörern auf den Balkonen.
Die Freude war auch Winni anzusehen, und so nahm er sich die Zeit, vor beiden Häusern jeweils gut 20 Minuten lang zu singen.
“Es macht mir Spaß -besonders in diesen etwas traurigen Zeiten- den Menschen ein wenig Freude schenken zu können,” sagt Winni, “und heute bei strahlenden Sonnenschein erst recht.” “Bleibt Alle gesund und hoffentlich sehen wir uns bald unter glücklicheren Umständen wieder”, verabschiedete er sich und versprach, die vielen Autogrammkarten-Wünsche später zu erfüllen. Alle Bewohner werden über die Heimleitungen ein persönliches Autogramm erhalten.
Traurige und schöne Hintergründe
Die Menschen mit Behinderung, die in den Wohnanlagen leben, durchleben – ähnlich wie die Seniorinnen und Senioren in den Seniorenheimen – gerade eine schwierige Zeit. Da ist es gut, dass wir die „engagiertestadt Bocholt“ sind …
Andrea Berger: „Im Dezember und Januar haben unsere Bewohner aufgrund einiger Corona-Infektionsfälle und daraus resultierender Quarantäne auf vieles verzichten müssen. Es waren kaum Besuche zuhause bei den Angehörigen möglich, und über Wochen durfte auch kein Besucher zu uns in die Gruppen kommen. Dass alle Bewohner und Bewohnerinnen prima mitgemacht- und tapfer durchgehalten haben, ist insbesondere auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken, die alles gegeben haben, um neben der Betreuung und Pflege auch die emotionale Zuwendung nicht zu kurz kommen zu lassen.
Die Einschränkungen, die es für uns alle noch gibt, belasten auch unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Die unbeschwerten Kontakte zu anderen Menschen fehlen, mancher Bewohner kann seinem Hobby nicht nachgehen und viele Aktivitäten, die eigentlich selbstverständlich waren, sind nun aufgrund des Coronavirus problembehaftet.
Umso mehr freut es uns, dass der Besuch von Winni Biermann so unproblematisch geklappt hat. Nur ganz wenige Emails und Telefonate waren nötig, um mit Unterstützung aus dem Netzwerk „engagiertestadt Bocholt“ diese ganz wunderbaren kleinen Treffen zu organisieren. Für unsere Bewohner war dieses Highlight der Woche eine Überraschung, die mehr als gelungen ist.“
Gut, dass Bocholt so eine engagierte Stadt ist! -rh-
(Hinweis: Natürlich wurden bei Winni und seinen Begleitern vorher Schnelltests durch Fachkräfte der Lebenshilfe genomment und die Abstands-Regeln eingehalten.)