Nach nur gut acht Monaten präsentierten die Vertreter der Organisationen, die an dem Projekt „Gute Sache Bocholt“ teilgenommen hatten, beeindruckende Ergebnisse.
Am 8. Oktober 2018 hatte die Auftaktveranstaltung für das Qualifizierungsprogramm „Gute Sache“ stattgefunden, bei der acht gemeinnützige Einrichtungen unserer Stadt an den Start gingen. In Seminaren, Workshops und intensiven Beratungsgesprächen wurden Vertreter der teilnehmenden Vereine darin geschult, eine planvolle Zusammenarbeit mit ansässigen Unternehmen zu suchen und einzugehen, zum gegenseitigen Nutzen und Erreichen gemeinsamer Ziele.
Abschlussveranstaltung
Zur Präsentation der Projekte am 27. Juni war neben namhaften Vertretern der Stadt auch Andreas Kersting von der Staatskanzlei NRW erschienen. Die Moderation wurde durch Dr. Andre Wolf übernommen, der im Zusammenhang mit ehrenamtlichem Engagement schon öfter in Bocholt referiert hat. Sein Motto für die Arbeit im Ehrenamt lautet: „ Mit beiden Füßen auf dem Boden und mit dem Kopf im Himmel.“
In ihren kurzen Statements zum Stichwort Ehrenamt waren sich Thomas Waschki (Erster Stadtrat) und Karl-Heinz Bollmann (Vorstand Stadtsparkasse) darin einig, dass unser heutiges Gemeinwesen ohne ehrenamtliche Tätigkeit kaum existieren könne. Das bürgerschaftliche Engagement in den verschiedensten Bereichen sei sinnstiftend und bereichernd für die Gemeinschaft wie für den Einzelnen.
Das konnten Veronika Kampshoff sowie Elisabeth Schmeink, Vertreterinnen zweier Vereine, nur bestätigen. Während Veronika Kampshoff ihrer Freude darüber Ausdruck verlieh, dass sie als kleiner Verein (Bocholter Tauschring) die Möglichkeit der Teilnahme bekommen hatten, an einer Vernetzung und Kooperation mit lokalen Unternehmen teilnehmen konnten, lobte Elisabeth Schmeink (Förderverein VHS) das hochkarätige Angebot, bei dem alle ganz viel gelernt haben.
Präsentation der Projekte
Die Vereine hatten die Möglichkeit, ihre Projekte mit Hilfe von Stellwänden, Leinwand und Laptop innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne zu präsentieren. Wenn möglich, sollten auch die jeweiligen Unternehmens-Partner sich äußern. Alle acht Vereine und Institutionen haben Bemerkenswertes auf die Beine gestellt.
Die Fabi (Familienbildungsstätte) ist mit dem Bildungszentrum Westmünsterland eine Kooperation unter dem Motto „Fit für die Zukunft – Gesundheit für alle“ eingegangen. Gemeinsam werden Kurse und Einzelveranstaltungen erstellt und betreut, Programmhefte gestaltet. Der Instrumentalkreis Lowick hat sich mit durch die Agentur Kopfquartier beraten lassen, wie er seinen Bekanntheitsgrad steigern kann. In einem Image & Design-Workshop wurden gemeinsam neue Marketing-Strategien, neue Formate entworfen. In drei Teams wurden Fragen des Marketing, der Darstellung in der Öffentlichkeit sowie neuer Formate diskutiert. Das Ergebnis des Brainstormings zeigte erstaunliche Ideen.
Die Lebenshilfe, die stets darum bemüht ist, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu finden, hat in der Pizzeria Trattoria Vesuvio einen offenen Ansprechpartner gefunden. Sei es in der Küche oder im Büro, beim Servieren von Getränken und Speisen, durch diese Arbeit wird die Gemeinschaft gefördert und bezogen auf die Gesellschaft werden Muster aufgebrochen.
Beim Tauschring geht es verstärkt um Nachbarschaftshilfe und soziale Kontakte. So lag es nahe, eine Kooperation mit einem Handwerksbetrieb einzugehen. In Klemens Elsenbusch, Inhaber der Firmen Wünsch, Rohleder und Gnaß, konnten viele Bereiche aus der Haustechnik abgedeckt werden.
Den Vertretern der Caritas wollen die Quartiersentwicklung rund um die Münster- und Blücherstraße fördern. Dazu soll die Bürgerschaft mit den dort ansässigen Unternehmen stärker vernetzt werden, um das soziale Miteinander zu stärken. Ziel ist eine gemeinsame Plattform, auf der zusammen überlegt wird, wie man sich gegenseitig unterstützen kann.
Die Freiwilligen Agentur hat sich an die Westfälische Hochschule, Standort Bocholt, gewandt und möchte gemeinsam mit Studierenden ein Konzept entwickeln, mit dem die jungen Menschen sich für Bocholt, aber auch für sich selber engagieren.
Bei der Entwicklung eines Videokanals zum Thema „Gesundheitskompetenz“ arbeiten L-i-A e.V. und das BBV daran, zeitlich unabhängigen Zugang zu Gesundheitsinformationen zu ermöglichen, sogar eine Online-Gesundheitssprechstunde einzurichten.
Das Projekt „Orbis“, bearbeitet von ehrenamtlichen Mitarbeitern der VHS und unterstützt von der Bocholter Agentur MHOCH3 (Made in Bocholt), ist eine interkulturelle Onlinezeitung mit Berichten, Meldungen und Informationen von und für Menschen mit Migrationshintergrund. Die Texte können in verschiedenen Sprachen aufgerufen werden.
Ehrenamtskultur in Bocholt
Andreas Kersting war voll des Lobes über die vorgestellten Projekte. Er sei tief beeindruckt, was alles entsteht, wenn Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Fähigkeiten und Ideen aufeinandertreffen.
Auch Bocholts Fachbereichsleiter für Soziales, Dominik Hanning, zeigte sich begeistert von der tollen Grundatmosphäre, der effektiven Zusammenarbeit von Unternehmen und ehrenamtlich Tätigen. Er dankte den beteiligten Mitarbeitern der Freiwilligen Agentur, die das Projekt „Gute Sache“ hervorragend begleitet haben.
Einhellige Meinung: Wir machen weiter! – ah –