Der Bocholter Projektchor „Städtepartnerschaften“ hatte sich sehr auf die Beethoven-Feier gefreut und eine Menge an Vorbereitungen getroffen. Dann kam der Shutdown. Aber das Unvollendete wird trotzdem vollendet.
Für das Jahr 2020 waren vielerorts in Deutschland, sogar weltweit, Festivitäten anlässlich des 250. Geburtstages Ludwig van Beethovens geplant. Eine gemeinnützige Beethoven-Jubiläums-GmbH war speziell zu diesem Anlass gegründet worden, mit Sitz in Bonn. „Ziele des Beethoven-Jubiläums sind zum einen die Vermittlung von Beethovens Werk sowie die Stärkung und Förderung innovativer Projekte“, heißt es auf deren Internetseite.
Ursprünglich war angedacht, einen Auftritt des Bocholter Projektchors dem Bonner Event einzugliedern. Doch Margret und Leo Heßling war zu Ohren gekommen, dass die Jubiläums-GmbH Projekte in Nordrhein-Westfalen fördert, wenn diese das Schaffen Beethovens in den Mittelpunkt stellen. „Warum sollen wir nicht in Bocholt ein Jubiläumskonzert initiieren?“ Mit dieser Frage brachte Margret Heßling den Stein ins Rollen.
Von der Idee zur Planung
Das Ehepaar Heßling war sich sicher, dass die Mitglieder des Projektchores von der Idee begeistert sein würden, und genau das trat ein. Einige Chormitglieder boten auch gleich ihre aktive Mithilfe an. Zusätzlich keimte der Gedanke auf, die Chöre der Bocholter Partnerstädte zu diesem Konzert unter dem Motto „Musik ohne Grenzen“ einzuladen. Petra Taubach, Beauftragte der Stadt Bocholt für europäische Partnerschaften, und Jule Wanders, Leiterin des städtischen Fachbereiches für Kultur und Bildung hatten gleich ein offenes Ohr für dieses Projekt und sagten ihre Mithilfe zu.
Der Antrag auf Fördergelder wurde von der Beethoven-GmbH bewilligt, und es erfolgte die Zusage, das Konzert, das in der Bocholter Georgskirche stattfinden sollte, in das bundesweite Veranstaltungsprogramm aufzunehmen. Durch die finanzielle Unterstützung können jedoch längst nicht alle Kosten abgedeckt werden; von daher wurden und werden Sponsoren gesucht, die mit ihrer Spende die Umsetzung ermöglichen.
Konkretisierung
Neben dem Bocholter Projektchor nimmt der Kirchenchor St. Georg teil. Zum ursprünglichen Termin, dem 16. Mai 2020, hatten Chöre unter anderem aus Akmene (Litauen), Belgisch-Bocholt, Rossendale (Großbritannien) und der Statskoor Bredevoort (Niederlande) ihr Kommen und ihre Mitwirkung zugesagt. Das Orchester „Collegium Musicum“ und der Solo-Trompeter Georg Dieckhues wollten sich auch beteiligen. Eine zunächst geplante Verschiebung auf den Oktober dieses Jahres erschien allen Beteiligten zu unsicher. Darüber hinaus wäre das Platzangebot in der Georgs-Kirche, die normalerweise gut 500 Personen aufnehmen kann, wegen der Abstandsregelungen stark eingeschränkt – äußerst schade für den großen Aufwand.
Neuer Anlauf
Nun soll das Konzert, bei dem überwiegend Musik von Beethoven zu hören sein wird, Samstag, den 24. April 2021 stattfinden. Alle Chöre werden zusammen die Europa-Hymne singen. Darüber hinaus hat jeder Chor sein eigenes kleines Programm. Die bereits aufgeführten Gäste werden auch im nächsten Jahr anreisen. Zudem sind auch Choristen aus Aurillac (Frankreich) und eine Gruppe junger Musiker aus Vlora (Albanien) eingeladen. Für vier bis fünf Tage wird Bocholt zu einer wahrlich internationalen Stadt werden.
Bereits erstandene Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit.
Drücken wir die Daumen, dass dieses außerordentliche Projekt im nächsten Jahr umgesetzt werden kann – zur Freude der Aktiven und zur Begeisterung von uns Zuhörern. Und wir würden sicherlich auch die speziellen Pralinen kosten, die eigens anlässlich des Jubiläums kreiert wurden. – ah –