Ein Dankeschön an viele Engagierte und ein Gemälde für Vera Thesing.
Leute, die sich engagieren, haben eine höhere Lebenserwartung, sagt der Bürgermeister. Nachweislich. Peter Nebelo ist stolz darauf, dass sich in seiner Stadt so viele Menschen ehrenamtlich für andere einsetzen und so für das Gemeinwohl sorgen und das Umfeld liebenswert machen. Als ein kleines Dankeschön für sie gibt es die Ehrenamtskarte, die ihren Besitzern bei der Nutzung zahlreicher Einrichtungen vor Ort Vorteile verschafft. In der Geschäftsstelle der Freiwilligen-Agentur an der Langenbergstraße übergab der Bürgermeister weitere dieser Auszeichnungen, darunter bereits die fünfhundertste an Vera Thesing.
504 Ehrenamtskarten und ergänzend dazu kleine Anstecknadeln wurden bislang in Bocholt vergeben, jeweils zur Hälfte an Frauen und Männer. Eine beachtliche Zahl, die in NRW bislang 23 von 264 diese Karte verleihenden Kommunen erreicht haben. Die Zahl der in Bocholt ehrenamtlich Engagierten insgesamt sei indes um ein Vielfaches größer, sagte Peter Nebelo. Ihm war und ist es wichtig, die Ehrenamtskarten stets persönlich zu überreichen.
Die meisten der an Bocholter ausgehändigten Karten (168) gingen an im sozialen Bereich Engagierte, gefolgt von den Bereichen Sport (82), Feuerwehr/Rettungsdienst und Katastrophenschutz (55), Kirche (50) sowie Jugendarbeit (46).
Um eine Ehrenamtskarte zu erhalten, sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Unter anderem muss der wöchentliche Einsatz mindestens fünf Stunden betragen. Der Durchschnitt der Karteninhaber liegt bei gut sieben Stunden pro Person, das macht jährlich insgesamt knapp 190 000 Stunden. Der Altersdurchschnitt beträgt 52 Jahre. In manchen Bereichen gibt es erfreulicherweise auch jüngere Leute, die sich engagieren, in anderen aber, so wurde am Rande der kleinen Verleihungsveranstaltung deutlich, fehlt es teils dramatisch an Nachwuchs.
Reiner Zufall sei es gewesen, dass gerade sie die Ehrenamtskarte Nummer 500 erwischte, sagte Vera Thesing. Sie ist Vorsitzende der Sektion Bocholt des Deutschen Alpenvereins, mit der sie zwar keine Berge ins Flachland versetzen kann, aber trotzdem für Klettermöglichkeiten sorgt. Die runde Zahl brachte ihr ein besonderes Präsent ein: ein Gemälde von Renate Borgs, die zurzeit in den Räumen der Freiwilligen-Agentur ausstellt. Es wird einen Platz in Vera Thesings gerade entstehendem neuen Haus finden. Welche der vielen Vergünstigungen der Ehrenamtskarte (unter anderem für die Nutzung von Bücherei, Theater, Bahia) sie speziell nutzen wird, will sie von Mal zu Mal spontan nach Bedarf entscheiden.
Die weiteren neuen Inhaber der Ehrenamtskarte sind Klemens Barde und Marco Büdding vom Verein Inklusio 2018, Erika Feldhaar (Deutsche Parkinsonvereinigung), Edeltraut und Dirk Fahrland (RC Bocholt 77), Karin Hachtkemper (Verein Leben im Alter) sowie die für den Caritasverband für das Dekanat Bocholt aktiven Christel Dürrwald, Christa Steffen (jeweils Frauenhaus), und Helmut Terhart (Büngern-Technik).
Die vom Bürgermeister erwähnte Vielfalt ehrenamtlichen Engagements spiegelt diese Internetseite wider.