Bocholter Jura-Student hat aus Erfahrung „vollsten Respekt vor allen ehrenamtlichen Trainern“. Da ist er als Praktikant bei uns genau richtig.
Wir von der Freiwilligen-Agentur freuen uns über die vielen engagierten Menschen, mit denen wir zu tun haben. Und wir finden es toll, dass auch immer wieder junge Leute bei uns an der Langenbergstraße nicht nur reinschauen, sondern auch bleiben – für ein Praktikum. So wie Niko Brors. Der 20-jährige Bocholter studiert in Münster Jura und engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich als Trainer und Betreuer im Tischtennis-Sport. Er weiß also aus eigener Anschauung, was alles mit einem solchen Einsatz verbunden ist. Und er erhält einen Einblick in das enorm breite Spektrum ehrenamtlichen Engagements in seiner Stadt.
Die sogenannte „praktische Studienzeit“ vor dem ersten Jura-Examen ist Standard. Sechs Wochen lang hat Niko sich im Bereich Rechtspflege bei verschiedenen Rechtsanwälten in Bocholt und Münster umgetan, nun folgen weitere sechs Wochen in der Kommunalverwaltung, eines der vielen Berufsfelder, in denen Juristen tätig sind.
Pendler zwischen Studium und Verein
Als er noch Schüler des St.-Georgs-Gymnasiums war, hat Niko ursprünglich mit einer journalistischen Ausbildung geliebäugelt, aber dann hat die Rechtskunde-AG an der Schule ihm ebenso Spaß gemacht wie Praktika am Amtsgericht. Und so kam es zum Jura-Studium, das ihm viele Wege öffnet. Welchen er am Ende beschreiten wird, weiß Niko noch nicht, tendiert derzeit eher in Richtung Staatsdienst. Wenn er sich gemäß Studienanforderung bald auf einen Schwerpunkt konzentrieren muss, möchte er gerne den Studienort wechseln.
Bislang aber ist er zwischen seiner Wohnung in Münster und Bocholt hin und her gependelt. Auch um sich im Verein DJK TuS Stenern um den Tischtennis-Nachwuchs zu kümmern – Kinder und Jugendliche etwa zwischen zehn und 16 Jahren. Organisatorische Dinge hat er teils auch von Münster aus erledigt. Gelernt hat er bei diesem Engagement eine Menge – im Umgang mit seinen Schützlingen und auch im erforderlichen ständigen Kontakt mit deren Eltern. Er weiß jetzt, wie das ist, wenn sich Jungen und Mädchen im Sport steigern, sich positiv entwickeln und er sie dann ziehen lassen muss, weil sie zum Fußball wechseln oder andere Dinge plötzlich für wichtiger halten. Und wie man das als Betreuer wegsteckt und weitermacht. Nach solchen Erfahrungen hat Niko „vollsten Respekt vor allen ehrenamtlichen Trainern“.
Als Ehrenamtlicher wird man gerne weiterempfohlen, und so kam Niko zusätzlich als Beauftragter für Schüler und Jungensport in den erweiterten Kreisvorstand. Natürlich spielt er selbst Tischtennis, inzwischen nicht mehr in Stenern, sondern für den TV Borken. Nach dem virusbedingten Stopp flitzt der kleine Ball wieder über die Platten, im Doppel zu spielen ist aber nach wie vor nicht erlaubt.
Aufwand vor dem Examen
Ausbildung und ehrenamtliches Engagement nebeneinander, zudem an verschiedenen, beträchtlich voneinander entfernten Orten bedeutet Aufwand und ist belastend. Ganz besonders dann, wenn man sich, wie Niko derzeit, auf das Examen im nächsten Semester vorbereitet. Dass das aktuelle fünfte Semester ein Online-Semester, die Präsenz am Studienort nicht wie sonst erforderlich war, war zwar in Sachen Pendeln von Vorteil, aber wie so vielen anderen Studierende auch fehlten Niko persönlicher Kontakt und Austausch.
Beides hat er jetzt im Praktikum am Heimatort. Auf die Möglichkeit, es bei der Freiwilligen-Agentur zu absolvieren, machte ihn seine Mutter aufmerksam. Auch sie setzt sich ehrenamtlich ein: im Rahmen der mit der Agentur kooperierenden Corona-Hilfe. – jf –